Sie sind jede Woche viele Stunden unterwegs auf den Autobahnen und Landstraßen, fahren nachts, bei Sturm und Glatteis und meist mit Termindruck, um die Großmärkte und Einzelhändler zu beliefern. Ihr Beruf bringt es auch mit sich, dass sie oftmals viele Tage am Stück unterwegs sind und ihre Familien nur selten sehen. Für die Fahrer bedeutet das Sonn- und Feiertagsfahrverbot zudem eine Zwangspause auf einem der Parkplätze oder an einer Raststätte entlang der Autobahn. Dieses Jahr verbrachten viele Fahrer über Weihnachten drei Tage in ihrem LKW auf einem Parkplatz und warteten darauf, weiter fahren zu dürfen.
Um den Fahrern etwas von Gottes Liebe weiterzugeben, haben wir in diesem Jahr erstmals eine Weihnachtsaktion für LKW-Fahrer durchgeführt. Etwa 15 Mitglieder unserer Gemeinde sowie einige Kinder fuhren am Vormittag des Heiligabends zu insgesamt sechs Rastplätzen und Raststätten entlang der A2, verteilten kleine Tüten mit selbstgebackenen Plätzchen und Bibeln in verschiedenen Sprachen und sangen Weihnachtslieder.
Es entwickelten sich Gespräche mit etlichen Fahrern, überwiegend auf Russisch, teilweise auf Englisch oder auch mithilfe einer Übersetzungsapp. Die Männer berichteten von ihrem Alltag, dem Wohnen im LKW, dem Essenkochen auf dem Parkplatz, fehlenden Duschmöglichkeiten und dass sie immer lange von ihren Familien fort sind. Ein Fahrer aus Tadschikistan erzählte, dass er erst in etwa sechs Monaten wieder zu Hause sein würde. Allen besuchten LKW-Fahrern war anzusehen, dass sie sich über die Aufmerksamkeit und Wertschätzung ihrer Situation freuten. Einige filmten mit dem Handy, wie wir „Joy to the world“ mit Gitarrenbegleitung sangen und schickten die Aufnahme als Weihnachtsgruß zu ihren Familien in die Heimat, in die Ukraine, nach Rumänien, Russland oder in die Türkei.